Wirksames Risikomanagement: Worauf es bei der eigenen VSH wirklich ankommt
Wer täglich Risiken für seine Kunden managt, darf die eigenen haftungsrechtlichen Unwägbarkeiten nicht unterschätzen – vor allem, wenn es um die Vermögensschaden-Haftpflichtversicherung (VSH) geht. Sie ist das Sicherheitsnetz im Ernstfall, aber nur dann, wenn es auch wirklich hält. Der Markt ist komplex, die Deckungsunterschiede sind regelmäßig nur auf den zweiten Blick erkennbar. Auch, wenn wir es als große Wertschätzung empfinden, dass unsere Deckungskonzepte immer wieder als Maßstab für Marktvergleiche wie zuletzt in einer Ausarbeitung von Prof. Dr. Hans-Peter Schwintowski herangezogen werden, weisen die jeweiligen Verfasser richtigerweise auf eines grundsätzlich deutlich hin: Die Gegenüberstellungen von Deckungsinhalten können niemals vollständig sein und können so den tatsächlichen, individuellen Bedarf auch niemals in Gänze abbilden. Es bleibt somit immer erforderlich diesen Bedarf genau zu erfassen. Nur so kann sichergestellt werden, dass es im Schadenfall kein böses Erwachen gibt. Doch worauf kommt es ansonsten wirklich an, wenn Versicherungsmakler ihre eigene Vermögensschaden-Haftpflichtversicherung gestalten oder den passenden Partner dafür auswählen? Die folgenden Punkte zeigen, welche Kriterien im Alltag den Unterschied machen – und wie sich aus einer Pflichtaufgabe ein spürbares Mehr an Sicherheit entwickeln lässt.1
1. Die Prämie: Günstig ist nicht immer klug
Viele Makler achten bei ihrer eigenen Absicherung vor allem auf die Prämie. Häufig steht dahinter die Annahme, dass ohnehin kein Schaden eintreten wird. Entsprechend werden Versicherungssummen auf das gesetzliche Minimum beschränkt, Selbstbehalte hoch angesetzt und optionale Bausteine weggelassen. Diese Strategie bedeutet jedoch keine Risikoreduzierung, sondern eine bewusste Risikoerhöhung. Spätestens im Schadensfall kann das teuer werden. Das ist insbesondere für die Betroffenen tragisch, da sich bedarfsgerechter Versicherungsschutz und günstige Prämien nicht ausschließen müssen.
2. Die Versicherungsbedingungen: Qualität statt Quantität
Die Bedingungen sind das Herzstück jeder VSH. Doch ein umfangreiches Bedingungswerk bedeutet nicht automatisch besseren Schutz. Manche Klauseln wirken beeindruckend, sind aber lediglich klarstellender Natur und schaffen inhaltlich keine echten Vorteile. „Häkchenvergleiche“ suggerieren häufig Unterschiede, die in der Praxis gar nicht bestehen. Entscheidend ist, dass das Bedingungswerk exakt zu den tatsächlichen Tätigkeiten des Maklers passt und regelmäßig aktualisiert wird. Innovationsklauseln sind in diesem Zusammenhang eine große Hilfe, halten sie doch den Versicherungsschutz bedingungsseitig für die schon versicherten Tätigkeiten auf dem immer aktuellen Stand. Sie helfen jedoch nicht bei Aufnahme gänzlich neuer Tätigkeiten, die gegebenenfalls zudem zuschlagpflichtig sind. Für derartige Veränderungen des Vermittlungsverhaltens muss der Versicherungsschutz aktiv angepasst werden. Ein besonders praxisrelevanter Fortschritt ist zudem die Einführung von VSH-Lösungen mit Umkehr der Beweislast. Hier muss der Versicherer nachweisen, dass eine Tätigkeit nicht zum versicherten Berufsbild gehört – nicht umgekehrt. Das schafft für Vermittler ein deutliches Plus an Sicherheit.
3. Die ausreichende Höhe des Versicherungsschutzes
Mit unserem seit 10 Jahren existierenden 25 Mio. EUR Gruppen-Excedenten für den Bereich der Versicherungsvermittlung bieten wir unseren Kunden zusätzliche Sicherheit für den Versicherungsfall und reagieren auf den Umstand, dass viele Kolleginnen und Kollegen trotz sich stetig erhöhender Risiken und trotz ebenso erhöhter Anforderungen an den Vermittlerberufsstand nur bis zur Pflichtversicherungssumme beziehungsweise knapp darüber hinaus versichert sind. Trotz dieser erhöhten Sicherheit im Rahmen unserer Betreuung empfehlen wir grundsätzlich die einzelvertraglich vereinbarte Versicherungssumme zu erhöhen. Eine individuelle Versicherungslösung bis zu 10 Mio. EUR oder 20 Mio. EUR können wir Ihnen grundsätzlich problemlos anbieten. Aber auch darüberhinausgehende Versicherungssummen sind selbstverständlich möglich und können im individuellen Fall umgesetzt werden.
4. Der Service: Entscheidend im Alltag und im Ernstfall
Die Wahl der VSH endet nicht beim Vertragsabschluss. Eine Vermögensschaden-Haftpflichtversicherung ist weit mehr als ein Vertrag mit Summen, Selbstbehalten und Klauseln. Mindestens genauso wichtig ist der Service – Makler sollten auf schnelle Reaktionszeiten, kompetente Ansprechpartner und eine echte Begleitung über die gesamte Vertragslaufzeit achten. Ein Service, der nicht nur reagiert, sondern mitdenkt. Als Versicherungsmakler für Versicherungsmakler.
Fazit
Es gibt wichtige Aspekte, die bei der Wahl des Ansprechpartners, Dienstleisters oder Partners im Bereich der eigenen VSH zu berücksichtigen sind. Neben den Gesichtspunkten Prämie, Versicherungsbedingungen, Höhe der Versicherungssumme und Service sind natürlich viele weitere Punkte beachtenswert. An dieser Stelle sei nur auf die Wichtigkeit hingewiesen, dass auch ein verlässlicher und im deutschen VSH-Markt für Vermittler erfahrener Risikoträger gewählt wird, der eine hohe Fach- und Schadenkompetenz hat. Unseres Erachtens kommt es darauf an, dass die Anforderungen an alle Punkte mindestens gut erfüllt werden.
1Hilfreich ist zudem die VSH-Checkliste des AfW, bei deren Erstellung wir maßgeblich unterstützen dürfen.
